Irgend wann war dann die gesamte Farbe weggekratzt. So von Weitem sah das Schiff ganz ordentlich aus. Eigentlich müsste man sich überlegen, ob es in Natur oder wieder mit weisser Farbe lackiert werden sollte.
Obwohl es nicht zur Programmreihenfolge passte, wollte ich einmal versuchen, eine Mutter der Kielbolzen zu lösen. Wie vermutet: Keine Chance. Sie bewegte sich nicht. Ich versuchte es mit Öl. Dann mit aufwärmen. Sie liess sich nicht bewegen. Ich überlegte mir, ob ich sie wohl absägen müsse. Doch ich kam kaum mit einer Eisensäge an die Mutter ran. Einmal mehr reiste ich in den Heimwerker Markt. Ich fand einen Schlüssel mit Verlängerung. Damit konnte ich es noch einmal versuchen. Natürlich hatte ich Angst, dass ich den Bolzen abscheren könnte. Das wäre dann der Supergau. Doch nach vorsichtigem Krafteinsatz erlöste mich ein Quietschen, verursacht durch ein leichtes Drehen der Mutter. Die Stimmung stieg merklich und wenig später hatte ich die Mutter in der Hand. So könnte es auch bei den anderen Kielbolzen gehen. Vorsichtig entfernte ich auch die Bodenwrange. Wie vermutet war sie ziemlich verfault. Die waren wohl nicht zu retten.
So, aber das war ausser Programm. Damit ich an die Spannten ran kann, musste das Deck weg. Die Frage war, ist da noch etwas Brauchbares vorhanden. Ich sah schnell, dass das Deck ursprünglich in 2 Lagen diagonal mit Oregon Pine Leisten auf den Decksbalken vernagelt war. Vermutlich war dann ein Leinenüberzug aufgespannt. Jetzt aber war nochmals ein Sperrholzdeck mit Nuten zur Imitation von Stäben „aufgeklebt“. Das alles zusammen ergab eine Materialstärke von über 20 mm, vom Gewicht gar nicht zu sprechen. Unter den Schürleisten war die Konstruktion komplett verrottet. Es gab nur eine Entscheidung: Alles weg!
Ich sägte zuerst zwischen den Decksbalken grosse Löcher aus. Dann zog ich den Rest des Deckes mit dem Geissfuss von den Decksbalken. Eine ziemlich kniffelige Sache. Ich wollte die Decksbalken nicht beschädigen, um sie später wieder zu verwenden oder zumindest als Schablone einsetzen zu können.
Ich entfernte das Deck in 3 Etappen, um die Formstabilität möglichst hoch zu halten. So verlief auch die Sanierung der Spannten segmentweise.
Wie das ging schreibe ich im nächsten Blog.
- Zuerst wurden Löcher ausgesägt
- Ich entfernte aus Stabilitätsgründen das Deck in Segmenten.
- Deutlich sind die Nagellöcher zu sehen